Vereinsausflug 2017

Erna Miglierina
2. Juli 2017

Wenn Engel reisen . . .

Also, entweder stimmt diese Aussage im Zeitalter der dominierenden Elektronik nicht mehr, oder jemand stuft uns nicht mehr bei den Engeln ein. Die Wettervorhersage war verheerend, Ausflug an den Saut du Doubs bei Regen und Hagel und 14 Grad Celsius. Am Ausflugstag war dann alles doch besser, vielleicht hat sich da jemand über Nacht Gedanken gemacht über die Einstufung des Frauenvereins Nidau.
8.00 Uhr, der Car fährt los, am See entlang, Richtung Neuenburg. Wir halten auf der Vue des Alpes an, war nicht so geplant. Was, schon wieder, denke ich, da haben wir doch letztes Jahr angehalten und da steht im letztjährigen Bericht: „Du warst noch nie auf der Vue des Alpes? Da vorne am Buffet hat es Postkarten mit wunderbarer Alpensicht, da siehst du, was du sehen würdest, wenn wir keinen Nebel hätten.“ Und diesmal? Von wegen Alpenblick, der Neuenburger See, den sah man schon, aber die Alpen, wo bitte sind die? Aha, diese kleinen weissen Spitzlein da über der Wolkenbank, ja tatsächlich, das könnten Alpengipfel sein! Item, es ging dann weiter nach La-Chaux-de-Fonds, mit Halt für Kaffee und Gipfeli und der Möglichkeit, den Espacité-Turm zu erklimmen, mit dem Lift selbstverständlich. Die Sicht von oben herab ist einzigartig, auf diese auf dem Reissbrett entworfene Stadt, Strassen von Ost nach West, von Süd nach Nord. Es bestand auch die Möglichkeit, einen Schal zu kaufen, weil derjenige, den man schon hat, zu Hause liegen geblieben ist und im Car die Klimaanlage grad so um den Hals zieht . . .
Ankunft am Lac de Brenets, Restaurant mit wunderbarer Sicht auf den See, Lärmpegel so ähnlich wie im Car, überall zufriedene Gesichter. Das Dessert hat dann nicht so geschmeckt, also eigentlich sind zahlreiche, sehr zahlreiche Dessertgläser von fast voll bis halbvoll stehen geblieben, so eine Art Caramelköpfli, sah jedenfalls aus wie Caramelköpfli, welches zu Bemerkungen wie „kuurlig, komisch, käsele, seifig, mit saurer Milch hergestellt“ Anlass gab. Hoffentlich lesen wir dann morgen im 20-Minuten nicht, die Hälfte der Teilnehmerinnen des Jahresausflugs vom Frauenverein Nidau habe sich in Spitalpflege begeben müssen!
Dann folgte die wunderbare Schifffahrt Richtung Saut du Doubs. Von der Schiffländte ging es zu Fuss 10 Minuten bis zum Wasserfall. Ein paar ganz Sportliche marschierten vom Restaurant bis zum Wasserfall, was scheints, wie dann auf der Heimfahrt gemunkelt wurde, nicht so problemlos verlaufen sei, man habe sich da bei einer Abzweigung im Weg geirrt und sei dann plötzlich so in einem Steilhang gelandet, wo eigentlich gar kein richtiger Fussweg mehr gewesen sei und ja, es sei dann nicht so einfach gewesen . . . aber am Wasserfall sind sie dann schliesslich doch noch eingetroffen.
Kurz bevor wir das Schiff wieder besteigen, beginnt es zu regnen, nur so ein paar feine Tropfen. Während der Rückfahrt hört es auf. Aber dann, mein lieber Schwan, kurz vor der Ankunft des Schiffes bei unserer Endstation ging es los, starker Regen sagst du dem? Das war eine Sintflut! Trotz Regenschutz – den hatten ja eigentlich alle dabei, bei den Wetterprognosen des Vortages – trotz Regenschirm wurden wir alle zwischen Ausstieg aus dem Schiff und Einstieg in den Car total verregnet, Schuhe überflutet, am besten waren jene dran, welche Sandalen trugen, Hose nass bis zu den Knien, verschiedene stellen fest, dass ihre Regenjacke ja gar nicht regendicht ist. Ist alles halb so schlimm. Zufrieden sitzen wir im Car, bis Biel ist alles wieder trocken.
Und nächstes Jahr, da sind wir erneut dabei.