Hauptversammlung des Gemeinnützigen Frauenvereins Nidau
Luzia Hartmann leitete zum ersten Mal als Präsidentin die Hauptversammlung des Frauenvereins Nidau. Sie durfte, so sagte sie, ein schönes und spannendes erstes Vereinsjahr erleben, unterstützt und bestens begleitet von ihren Vorstandskolleginnen. So stehe sie nun hier vor 71 Mitgliedern und Gästen und hoffe, nicht über ihre eigene Nervosität zu stolpern und die Hauptversammlung ohne Patzer und Pannen über die Bühne zu bringen. Das hat Luzia Hartmann problemlos geschafft. Sie hätte ihre Nervosität nicht zu erwähnen brauchen, es hat es ihr auch niemand geglaubt, so ruhig und sicher führte sie durch die Traktanden.
Das Jahr 2017 war ein gutes Jahr, wie der erwirtschaftete Ertrag der Brockenstube zeigte. Das Vereinsvermögen betrage zweihundertdreiundsiebzig tausend Franken und ein paar Zerquetschte, erläuterte Ruth Busenhart die Jahresrechnung 2017. Und weiter meinte sie: «Die Brockenstube hätte einen noch grösseren Gewinn ausweisen können, wenn nicht das Brockiauto hätte ersetzt werden müssen». Es konnte nicht mehr reparieret werden, da die notwendigen Ersatzteile nicht mehr verfügbar waren. Das wunderte niemanden, der uralte, klapprige gelbe Toyota war 29 Jahre lang im Besitz des Frauenvereins Nidau. Aber, so freute sich die Kassierin, er hat noch eintausend Franken in die Kasse gespült!
Die statutarischen Geschäfte gingen wie immer diskussionslos über die Bühne. Die Schlussbilanz weist einen Aufwand von CHF 179’458.10 auf und einen Ertrag von CHF 186’456.95, mit einem Reingewinn von CHF 6’998.85. Das Budget 2018 sieht Vergabungen von 126’700.00 vor. Unter „Dokumente“ findet ihr alle Papiere zur HV. Dem Vorstand wurde Décharge erteilt.
Mina Ruoss und Yvonne Makhlouka von der Gassenküche dankten für unsere grosse Spende, welche es der Gassenküche erlaubt, die Mahlzeiten auch weiterhin für fünf Franken abzugeben, da es manchen Personen gar nicht möglich wäre, mehr dafür zu bezahlen. Zudem hätten sie im letzten Jahr den Steamer ersetzen können, der den Geist aufgegeben habe.
Lukas Jaggi, Leiter der Tagessschule Nidau freute sich, an der Versammlung anwesend sein zu können und bedankte sich für unsere Spende. Die Tagesschule wird zur Zeit von über 130 Kindern besucht und unsere Spende erlaubt es, zusätzliches Personen für die Aufgabenhilfe einzustellen. Das seien meistens Studentinnen und Studenten, welche ihrerseits von dem Job profitierten und selber viel im Umgang mit den Kindern lernen würden.
Raphael Anetzhofer vom Tierparkverein Biel dankte für unsere grosszügige letztjährige Spende, welche es ermöglichte, das Waschbärengehege zu erneuern, was mit einer entsprechenden «Gedenktafel» am Zaun gewürdigt wurde. Ebenso freute er sich natürlich über die diesjährige Vergabung.
Marianne Schärer freute sich für die Ludothek über unsere Spende und dankte im Namen des ganzen Ludoteams. Die Ludothek besteht seit 34 Jahren und mit unserer Spende kann der Fahrzeugpark aufgerüstet werden.
Luzia Hartmann bedankte sich ihrerseits bei der Stadt Nidau und der Kirchgemeinde für die Räumlichkeiten, die dem Frauenverein unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Erika Dubach und ihre Helferinnen bekamen ein herzliches Dankeschön für die wie jedes Jahr wunderschöne Tischdekoration.
Stadtpräsidentin Sandra Hess sagte, dass sie jedes Jahr gerne an die HV des Frauenvereins komme. Sie staunte einmal mehr über den Umsatz von 150’000 Franken, welcher in der Brockenstube erarbeitet wurde. Amüsiert erwähnte sie die Bedenken von Marianne Schüpbach, welche vor Jahren befürchtete, wegen Zalando und Co. Umsatzverluste hinnehmen zu müssen. Heute werde der Umsatz an der HV nicht einmal mehr explizit erwähnt, so selbstverständlich sei er für Marianne Schüpbach und ihr Team geworden. Die Brockifrauen können auch im heutigen Zeitalter nicht digital ersetz werden, trotz Online-Shopping und Zalando.
Jana Fehrensen, Vertreterin des Dachverbandes, zitierte Oscar Wilde: «Heutzutage kennen die Leute von allem den Preis und von nichts den Wert». Der Wert des Frauenvereins könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie ist tief beeindruckt von dem, was der Frauenverein macht. Sie überreicht Luzia Hartmann einen Stein, nicht den Stein des Anstosses, sondern süsse Schokolade-Bsetzisteine.
Barbara Vorpe, Vertreterin des Kantonalverbandes Be/Fr dankte dem Frauenverein, ihren ehemaligen Vorstandskolleginnen und ganz besonders den Brockifrauen ganz herzlich für ihren Einsatz und freute sich, dass das Jahr so gut gelaufen ist.
Und schliesslich erhielt Luzia einen Blumenstrauss von ihren Vorstandskolleginnen, mit herzlichem Dank für ihr Engagement und die gute Zusammenarbeit in ihrem ersten Präsidialjahr.
Die Hauptversammlung wurde abgerundet durch die von Sylvia Beyeler geleiteten Sunday Singers Schliern, einer Frauengruppe, die Mundartlieder singt, die so gut passen, als seien sie eigens für das an diesem Abend im Kreuz anwesende Publikum getextet und vertont worden.
25.03.2018/em