Erna Miglierina
28. Juni 2023

Ausflug 2023 – Brienz

 

Treffen um 7.45, wie immer, mehr brauche ich nicht zu sagen, um fünf vor acht sind alle da, wie jedes Jahr. Es ist nicht so sonnig wie erwartet, beim Kaffeehalt im Campagna in Belp könnten wir ein paar Grad wärmer gut brauchen. Vor uns rauscht die Aare, führt ziemlich viel Wasser, sie ist halt schon ganz wunderschön, unsere Aare.

Weiter geht’s Richtung Thuner und Brienzer See. «Jetzt nach rechts schauen», meint unsere Car-Chauffeurin Claudia, «da seht ihr die Jungfrau». Also die halbe Jungfrau, obenaus ist sie verhangen. Ist halt so, für uns ok, für die Touristen ganz oben wohl nicht so toll.

Ankunft in Brienz in der Erlebniswelt Trauffer. Ihr wisst schon, Trauffer ist der mit den roten und grünen Holzkühen, ja die vom Tilsiter Käse. Aber das muss man mal gesehen haben. Allein der ganze riesige Holzbau von Erlebniswelt und Hotel ist so beeindruckend. Und dann beginnt der Rundgang und es hat hunderte nein tausende von Kühen, kleine und ganz kleine und mittlere und riesige, und man weiss gar nicht, was man nun fotografieren soll und aus welchem Winkel, rohes Holz und halbfertige Kühe und richtig wunderschöne geschnitzte und bemalte Kühe und dann als Abschluss des Rundgangs eine Million Kühe im Spiegeldurchgang, Kühe im Spiegel oben und rechts und links und das Fiese dabei, Kühe im Glasspiegel auch unten, braucht grad ein bisschen Konzentration, der erste Schritt auf dem Glasboden mit Sicht auf einen Abgrund voller Kühe.

Weiter geht es ins Restaurant Weisses Kreuz in Brienz, wir sitzen drinnen, der Aussenbereich wäre zu klein für uns alle. Eben drinnen, den Lärmpegel – ich meine die Geräuschkulisse – könnt ihr euch sicher vorstellen.

Gegessen haben wir wie Gott in Frankreich, also vielleicht ein bisschen währschafter, eben richtig gegessen, nicht so schickimicki, aber so fein war das. Und zum Kaffee gibt es ein «Totenbeinchen», nicht aus dem Cellophan, sondern hausgemacht, mit gerösteten Nüssen und so. Aber es hat keinen Platz mehr im Magen, also stecke ich es in meine Tasche. Resultat bei Rückkehr zu Hause: Was in Teufels Namen sind das für Brösmeli und Sandkörner in meiner Tasche? Aha klar, das wäre das «Totenbeinchen», auch als Brösmeli und geröstete Nussbitzli delikat!

Nach dem Kaffee kommt der Befehl «Alle Frau nach draussen auf die Eingangstreppe, Fotosession», alle setzen sich hin, das ist prima, niemand zu gross, niemand zu klein, alle gut sichtbar und die Sonne steht auch grad richtig. Ein netter junger Mann bietet sich als Fotograf an, merci.

Nun löst sich die Gruppe auf, wir haben noch eine gute Stunde zum Bummeln in Brienz. Einige schaffen es bis Ende Dorf, andere bleiben einfach unter den Bäumen am See sitzen, es ist richtig warm geworden, das Panorama ist einmalig, grüner See und Berge im Hintergrund.

Um vier Uhr geht es zurück nach Nidau, mich dünkt, die Geräuschkulisse im Car ist recht gesunken, sind wohl alle ein bisschen müde – ah nein, kommt mir in den Sinn, ich müsste die Hörgerätebatterien wechseln!

Das war wieder ein voller Tag, ein unvergesslicher Tag.

 

 

28.06.2023/em